Die Freunde Bockenheims hatten das große Glück, dass sie die umfangreiche Sammlung historischer Postkarten mit Bockenheimer Motiven aus der Zeit zwischen 1880 und 1915 von Herrn Dieter Church dafür nutzen durften Kalender zu erstellen. Für die Jahre 2003, 2004, 2005 und 2010 entstanden ansprechende Kalender.
Aus dem gleichen Fundus konnten Postkartensets mit historischen Bockenheim-Motiven zusammengestellt werden.
Nach langer Pause erscheint für das Jahr 2024 ein neuer Bockenheim-Kalender. 13 Fotos aus der Zeit zwischen 1900 und 1910 zeigen Straßen und Häuser eines vergangenen Bockenheims. Der Kalender kostet € 14,50 und ist über die Freunde Bockenheims (vorstand@freunde-bockenheims.de) erhältlich. Und in Bockenheimer Buchhandlungen.
Liebe Käuferin, lieber Käufer der Bildpostkartenkalender der Freunde Bockenheims:
Die älteste der zum Teil handkolorierten Bockenheimer Bildpostkarten aus zwei Jahrhunderten stammt aus dem Jahr 1896. Sie zeigen die kulturgeschichtliche Entwicklung, Veränderungen des Stadtbilds, der Mode , der Verkehrsmittel, allgemein das jeweilige Zeitgeschehen.
Die Geburtsstunde der Postkarte schlug im 19. Jahrhundert. Die wahrscheinlich älteste Bildpostkarte, eine handbemalte Kostbarkeit – sie trug die erste selbstklebende englische Briefmarke aus dem Jahr 1840 – wurde kürzlich für 31.000 Pfund ersteigert.
1865 hatte der damalige preußische Oberpostrat Heinrich Stephan offene „Correspondenzkarten“ mit aufgedruckten Postwertzeichen vorgeschlagen. Doch mit dem Argument -Vertraulichkeit sei damit nicht gewährleistet – folgte man der Anregung nicht. Doch diese Idee griff der Klagenfurter Professor der Nationalökonomie, Dr. Emanuel Herrmann, in Wien in einer Studie für das Österreichische Postwesen auf. Er schlug, „Postkarten“, nicht größer als ein Briefkuvert, die „offen durch die Post versendet werden dürfen“ vor.
Otto Fürst von Bismarck unterzeichnete 1870 die „Verordnung betreffend der Einführung der Correspondenzkarte“. Damit war die deutsche Postkarte geboren.
Zur Erinnerung: Erst im 19. Jahrhundert wurde die Schulpflicht eingeführt und somit die Voraussetzung geschaffen, daß jedes Kind lesen und schreiben lernen konnte. Nach 1850 hatte ein wirtschaftlicher Aufschwung eingesetzt und auch die unteren Bevölkerungsschichten hatten begonnen Nachrichten zu versenden.
Die Correspondenzkarten waren unbebildert. Aber es gab Personen, die nachträglich, in privater oder gewerblicher Absicht, Bilder aufbrachten.
Die sogenannten Vorläuferkarten, die ältesten Postkarten mit einem Bild, sind einfarbig lithographisch bedruckt. Sie wurden an Orten mit hohem Touristenaufkommen in Gastwirtschaften und an Buden verkauft. Es sind nur wenige erhalten.
Die Anfänge der Bildpostkarte sind zwischen 1872 und 1874 auszumachen. Als 1885 Privatpersonen die Erlaubnis erhielten, Bildpostkarten zu erzeugen, war der Siegeszug nicht mehr aufzuhalten. Die große Zeit der Bildpostkarte begann in den Jahren 1890 / 95. Jetzt wurde ein Teil der Karten chromolithographisch (farbig) bedruckt. Eine große Sammelleidenschaft packte breite Teile der Bevölkerung.
Die Freunde Bockenheims danken Herrn Dieter Church herzlich dafür, daß er seine Bildpostkartensammlung zur Verfügung stellte. Nicht zuletzt soll auch Herrn Wolfgang Adam Dank für seinen unermüdlichen Einsatz für Grafik und Layout ausgesprochen werden.